Kurzbericht des 22. Workshops

am 21.  bis 25. September 2009 an der Universität Kiel

zum Thema: „Versicherheitlichung des Katastrophenschutzes".

 

Der 22. Workshop des AKIS fand statt im Rahmen des DVPW-Kongresses
(21. bis 25. September 2009) an der Universität Kiel. Das Generalthema des
Politologenkongresses beschäftigte sich mit "Politik im Klimawandel". Das
Thema des AKIS-Workshops war die "Versicherheitlichung des
Katastrophenschutzes".

Inhaltlich ging es darum, den strukturellen und strategischen Wandel
des Katastrophenschutzes zu behandeln. In den Zeiten des Ost-West-Konfliktes
wurde dieser insbesondere unter dem Gesichtspunkt des "Zivilschutzes" als
Teil eines verteidigungspolitischen Gesamtkonzepts betrachtet. Nach 1990
wurden die damit verbundenen Infrastrukturen und Ressourcen umfangreich
abgebaut. In den letzten zehn Jahren vollzieht sich ein stiller Wandel in
diesem Bereich. Zum einen findet unter dem Konzept des
"Bevölkerungsschutzes" eine Neuausrichtung statt, die insbesondere die
Aspekte des klassischen auf Naturkatastrophen ausgerichteten
Katastrophenschutzes und des eher vereidigungspolitisch angelegten
"Zivilschutzes" zusammenführt. Zum anderen wird Bevölkerungsschutz in diesem
Sinne als eine integrale Säule des Politikfeldes Innere Sicherheit
betrachtet. Sicherheitsgesichtspunkte, vor allem in der Abwehr der Folgen
möglicher Terroranschläge, werden zum entscheidenden Maßstab für die
Reorganisation und den Ausbau des Bevölkerungs-, Katastrophen- und
Zivilschutzes, wobei die konkrete Zielrichtung angesichts der
Bund-Länder-Konkurrenz offen ist. Neuere Entwicklungen wie die Fragen nach
den Folgen des Klimawandels und davon ausgehende mögliche
"Großschadensereignisse" verkomplizieren die strukturelle und strategische
Neuausrichtung.

Der Workshop wollte diese Aspekte einer "Versicherheitlichung" des
Bevölkerungs-, Katastrophen- und Zivilschutzes sichten, die verstreuten
Forschungsansätze bündeln und theoretische Perspektiven der Einbeziehung
dieses Themas in die Forschung zur Inneren Sicherheit entwickeln.